Tauschhandel - Handel ohne Geld
Mehr und mehr Menschen sind vom Finanzsystem und dem heutigen Konsumwahnsinn angewidert und suchen nach ethisch vertretbaren Alternativen. Der Tauschhandel ist eine davon.
Beim Tauschhandel werden Dienstleistungen & Güter direkt gegen Dienstleistungen & Güter getauscht. In einem Tauschring (auch Tauschkreis genannt) wählen die Tauschenden den Wert ihrer Dienstleistung bzw. Güter in der Regel selbst. Jeder Tausch wird über ein zentrales Tauschkonto verrechnet und ein Guthaben kann gegen alle Waren & Dienstleistungen innerhalb eines Tauschrings getauscht werden.
Der Tauschhandel bietet insgesamt viele Vorteile:
- Man spart Geld und kann seine Lebensqualität verbessern.
- Man erreicht unabhängig von Währungs- und Finanzsystemen.
- Man fördert Nachhaltigkeit durch den Konsum von gebrauchten Gütern.
- Man kommt vermehrt in den Genuss von natürlichen, regional erzeugten Waren.
- Persönliche Fähigkeiten und Talente werden gefördert und wertgeschätzt.
Tauschverzeichnisse
Auf den folgenden verlinkten Seiten finden sich Adressen zu Tauschgemeinschaften und Tauschringen.
Deutschland
- http://www.tauschwiki.de/wiki/Tauschringe_in_Deutschland
- http://www.tauschen-ohne-geld.de/tauschringe
- http://www.tauschring.de/adressen.php
- http://www.tauschringadressen.de/adressdaten/benutzerprofile.php?seite=1
Österreich
- http://www.tauschwiki.de/wiki/Tauschringe_in_%C3%96sterreich
- http://tauschkreis.at/links/tauschkreise-oesterreich.html
- http://tauschkreise.at/?page_id=59
Schweiz
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Am Anfang war der Tauschhandel
Schon von je her ließen sich die Menschen für ihre hergestellten Waren bezahlen. Allerdings gab es am Anfang noch kein Geld, so wie wir es heute kennen, sondern die Menschen trieben Tauschhandel.
Ein Bauer zum Beispiel "bezahlte" früher seinen neuen Pflug mit einem Sack Getreide, ein Bäcker backte Brote und "bezahlte" damit zum Beispiel einen Zimmermann, der ihm das Dach neu deckte. Oft wurden auch Tiere wie Schafe, Ziegen oder Ochsen als Tauschwaren eingesetzt. Sie gaben Milch, zogen den Ochsenkarren oder wurden geschlachtet. Doch bald merkte man, dass diese Tauschwaren unhandlich, beziehungsweise nicht immer erwünscht, waren. Also suchten die Menschen neue, handlichere und dennoch wertvolle Dinge zum Zwischentausch. So waren Kaurimuscheln in Afrika und Asien als Schmuck sehr begehrt und wurden dort als Zahlungsmittel verwendet. Auf den Fidschi-Inseln zahlte man mit Pottwahlzähnen und in sehr vielen anderen Gebieten der Erde waren praktische Waren wie Äxte, Speerspitzen, Messer und Salz sehr begehrt. Mit der Zeit bildete man diese Dinge als Miniatur nach um sie handlicher zu machen.
Die ersten Münzen stammen wahrscheinlich aus Kleinasien. Das Volk der Lyder stellte im 7. Jahrhundert vor Christus aus einer Gold-Silber-Legierung kleine abgewogene Scheibchen her, auf die bestimmte Zeichen geprägt wurden.
Auch die alten Griechen benutzten als Zahlungsmittel schon Münzen. Etwa im 2. Jahrhundert vor Christus wurde im Römischen Reich das Geldwesen eingeführt. Das römische Geld war allerdings sehr ungeordnete, da es viele verschiedene Münzen und Einheiten gab. Augustus behob dies auf, indem er einheitliche Münzen für das ganze Reich schuf. Er hielt das Geld sogar für so wichtig, dass er die Münzprägerei der Gold- und Silbermünzen als alleiniges Recht dem Kaiser erklärte. So entstand zum ersten Mal eine "Währung".
Im Mittelalter war das Geldwesen bei uns sehr unübersichtlich, denn jeder kleine Staat konnte seine eigenen Münzen prägen und jeder neue Machthaber formierte das Geldwesen nach seinen Vorstellungen. Um 1500 entstand der Taler, ein relativ großes, silbernes Geldstück. Der bekannteste Taler ist der "Joachimthaler", der um 1520 in Böhmen entstand. Der Taler überstand die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648), während andere Währungen an Wert verloren. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde der Taler durch die Deutsche Mark abgelöst. Eine Mark waren 100 Pfennige. Fünf, zwei und eine Mark und 50 und 20 Pfennige waren aus Silber hergestellt, während die 10- und 20- Mark-Stücke aus Gold waren. Nur ganz bestimmte Münzprägeanstalten wie Stuttgart, Karlsruhe, München oder Hamburg durften die Münzen herstellen. Das erste Papiergeld im Nennwert von 100, 500 und 1000 Mark wurde 1909 von der Reichsbank ausgegeben. Allerdings musste der im Umlauf befindliche Geldwert immer im Goldwert vorhanden sein. Im und vor allem nach dem 1. Weltkrieg druckte die deutsche Regierung immer mehr Geld als an Gold vorhanden war. Dadurch sank der Wert des Geldes, die Wirtschaft brach zusammen und die Inflation nahm ihren Lauf. Anfang der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es Geldscheine mit dem Aufdruck eine Million Mark, eine Milliarde oder sogar ein Billion. Ende 1923 gab es eine Währungsreform und die Reichsmark hatte ihre Gültigkeit bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Bei der zweiten Währungsreform 1948 wurde die Deutsche Mark eingeführt, die bis zur Einführung des Euro 2002 offizielles Zahlungsmittel war. 1979 beschlossen Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Deutschland eine neue, gemeinsame Währung zu schaffen - den Euro. Er wurde am 1. Januar 2002 in zwölf der damals 15 EU-Ländern eingeführt. Weit verbreitet und heute im Zahlungsverkehr nicht mehr wegzudenken ist der bargeldlose Zahlungsverkehr. Dabei wird mittels Überweisung ein Geldwert von einem Konto auf das andere übertragen und steht dort sofort zur Verfügung.
Eine weit verbreitete Zahlungsart unserer Zeit ist die sogenannte "Kartenzahlung". Dabei wird mittels einer Bankkarte der zu zahlende Betrag direkt vom Konto des Schuldners abgebucht. Eine andere Form ist das elektronische Geld. Dabei wird ein Geldwert auf einer Geldkarte gespeichert. Bei der Anwendung dieser Geldkarte wird dann der zu zahlende Betrag elektronisch von der Karte abgebucht.